Dieses Jahr war alles andere als normal, und ich möchte auf diesem Weg „Danke“ sagen, dass Ihr diesen Weg gemeinsam mit mir gegangen seid und auf das Jahr 2020 zurückblicken. Es wird in der Geschichte unseres Vereins vermutlich so schnell kein Jahr mehr kommen, in dem so enorm viel passiert! Wenn ich allein daran denke, was vor einem Jahr war: Die Ponysituation war fest verfahren und überall tiefe Hoffnungslosigkeit und kaum einer glaubte noch daran, dass die Symbiose Ponyteam/Schützenponys eine Zukunft hat; all die Zeitungsartikel mit Meldungen rund um die Ponys:
- 12.2019: Herde der „Shetties“ soll schrumpfen: [ PDF-Download des Artikels ]
- 01.2020: Großer Zoff um kleine Ponys: [ PDF-Download des Artikels ]
- 01.2020: Bisheriges Schützenponyteam löst sich auf: [ PDF-Download des Artikels inkl. Leserbriefe ]
Aber gleichzeitig bildete sich der Widerstand … die Eltern der Ponymädels schlossen sich mit einigen Pferde- und künftig auch Ponyfreunden zusammen und kämpften für unser vorrangigstes Ziel: Rettet die Symbiose ‚Schützenponys & Ponyteam Biberach‘!
Damals hätte ich im Traum nicht daran gedacht, dass wir die Ponys kaufen und dass die Ponys die Reitervereinigung verlassen – es ging am Anfang einfach nur darum: Gemeinsam ist man stärker und wir wollten zeigen, dass wir nicht nur ein wildgewordener Haufen sind, sondern eine strukturierte, organisierte Vereinigung von Menschen, die man wildgemacht hat und die sich wehren – für Ihre Kinder und deren Ponys. Wir schrieben uns die Finger wund und erfuhren eine Welle der Sympathie für unsere Sache, von der wir völlig überwältigt waren und die uns die Kraft gab, weiterzukämpfen.
Mir wurde relativ schnell klar, dass wir nur als organisierter Verein etwas bewirken können und zum Glück fanden sich 13 Mitstreiter zusammen, die einen Verein gründen wollten. Unsere Mitgliederzahlen stiegen gerade in der ersten Zeit in einem Maß, das mich heute noch schwindelig macht und zeigt damit auch, dass man mit uns rechnen musste und muss – wir entfesselten Kräfte, die nur in der Gemeinschaft gedeihen, in der viele Menschen für ein gemeinsames Ziel brennen.
Mitglieder im ersten Vierteljahr:
Mitgliederentwicklung 2020:
Dann überschlugen sich die Ereignisse:
- 02.2020: Gründung des Vereins durch einstimmigen Gründungsbeschluß der 13 Gründungsmitglieder während der Gründungsversammlung mit Verabschiedung der Satzung und Wahl des Vorstands.
- 02.2020: Anerkennung der Gemeinnützigkeit
- 02.2020: Eintrag im Vereinsregister
- 03.2020: Erwerb der Ponyherde von der Schützendirektion
- 03.2020: Umzug der Ponyherde auf den Hof der Familie Zell in Rißegg
- 03.2020: Offizieller Übergang der Ponyherde in den Besitz der Ponyfreunde Biberach e.V.
Auch dies wurde wieder von der Presse begleitet:
- 03.2020: Schützendirektion verkauft ihre Ponys: [ PDF-Download des Artikels ]
- 04.2020: Schützenponys wechseln den Besitzer: [ PDF-Download des Artikels ]
Ich möchte mich hier an dieser Stelle noch einmal ganz besonders herzlich bei unseren Sponsoren und hier im Besonderen bei unseren Paten bedanken, ohne die wir niemals ein Konzept hätten aufstellen können, welches die Schützendirektion überzeugte, uns die Ponys zu verkaufen. Wir hatten damals etwa eine Woche Zeit, ein Konzept zu erstellen, mit dem wir uns um die Ponys bewarben und ich weiß es noch wie heute: ich schrieb am Samstag eine Bitte an unsere damaligen Mitglieder, bzw. besser gesagt Mitstreiter, und ich hatte bereits am Sonntagmittag, also keine 24 Stunden später, die ersten 4 spontanen Zusagen für eine volle Patenschaft und nach wenigen Tagen hatten wir die festen Zusagen für insgesamt 8 Ponypatenschaften und die Zusagen für Spenden, die den Unterhalt von 2 weiteren Ponys für ein Jahr sicherstellten und die Aussicht auf weitere Teil-Patenschaften. DANKE, DANKE, DANKE !!! Man kann es nicht oft genug betonen … nur dadurch konnten wir es schaffen!
Und dann kam Corona und wir waren doppelt froh über unsere Patenschaften und die großzügigen Spenden, mit denen wir unterstützt wurden. Bedingt durch den Lock-Down der ersten Corona-Welle konnten wir erst ab 25. Mai die ersten eingeschränkten Reitstunden geben. Die Reitkurse im Sommer waren ein voller Erfolg und hoffnungsfroh planten wir reguläre Reitstunden, die wir ab dem 28. September bis Ende Oktober erfolgreich umsetzen konnten. Dann kam die zweite Corona-Welle und wir waren wieder stark eingeschränkt mit unseren Reitstunden, bis wir sie Anfang Dezember völlig einstellen mussten.
Dank unserer Paten und Sponsoren und der großen Bereitschaft unserer Reitschüler/-innen und deren Eltern, uns treu zu bleiben, geht es unserem Verein nicht so schlecht wie vielen anderen. Ich wünsche uns allen, dass es so bleibt und wir die Krise überstehen und möglichst bald mit den Reitstunden wie geplant fortfahren können.
Ich muss schon zugeben, dass ich zeitweise sehr wacklige Knie und flauen Magen hatte bei dem Gedanken, dass wir nun die Verantwortung für 12 Lebewesen in den Händen hielten. Ich wurde von Zweifeln geplagt, ob wir das wirklich schaffen oder ob wir größenwahnsinnig sind. Aber dann sah ich in die glücklichen Augen der Kinder und auf die Stärke meine Mitstreiter und wusste, mit diesen Menschen werden wir es schaffen und glaubte fest (und wie es sich bestätigt hat zurecht) an unsere Gemeinschaft!
Bitte bleibt alle gesund und kommt gut in und durch das kommende Jahr 2021!
Eure Marion Deutsch
Vorsitzende im Bereich Öffentlichkeitsarbeit